Jeder dritte Mensch in der EU wiegt zu viel. Adipositas ist damit eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten. Ein paar Kilogramm zu viel können nach langen Jahren ernste Folgen haben. Mit Diabetes Typ II, Bluthochdruck, Gefäßerkrankungen, Gelenkserkrankungen, Lebererkrankungen, Krebserkrankungen und Schlaganfall führt Übergewicht zu zahlreichen schweren Erkrankungen und medizinischen Notfällen. Sie treten gehäuft in den späteren Lebensjahren auf und verhindern oft eine unbeschwerte Pensionszeit.
Normalgewicht
Nicht alle Menschen sind gleich. Deshalb wird das ideale Gewicht nicht auf eine exakte Zahl berechnet, sondern als Bandbreite zwischen zwei Werten. Zentrale Währung ist weltweit der Body Mass Index (BMI).
Body Mass Index
Der Body Mass Index (BMI) stellt eine direkte Beziehung zwischen Größe und Gewicht her. Er lässt sich leicht selbst berechnen:
(Gewicht in Kilogramm) dividiert durch ((Körpergröße in Metern) mal (Körpergröße in Meter))
Eine Person von 2 Metern Größe mit 100 Kilogramm Gewicht errechnet den BMI wie folgt:
100 : (2,0 x 2,0)= 25
Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Online-Rechner, mit denen der BMI ermittelt werden kann.
Body Mass Index für Kinder und Erwachsene errechnen (bmi-rechner.net)
Was bedeutet mein Body Mass Index?
Body Mass Index | Kategorie |
Weniger als 18,50 | Untergewicht |
18,50 – 24,99 | Normalgewicht |
25.00 – 29,99 | Übergewicht |
30,00 – 34,99 | Starkes Übergewicht (Adipositas Grad I) |
35,00 – 39,99 | Adipositas Grad II |
Mehr als 40,00 | Adipositas Grad III |
Es gibt Modelle, in denen wird der Body Mass Index bei Frauen anders bewertet. Die Grenzwerte verschieben sich um einen Zähler nach unten. Das heißt, das Normalgewicht bei Frauen liegt demnach bei einem Wert zwischen 17,50 und 23,99 vor. Grund für diese Umrechnung: Männer haben grundsätzlich mehr Muskel- und weniger Fettanteil als Frauen. Dieser Umstand wird in diesem Modell berücksichtigt.
Kritik am Body Mass Index
Der Body Mass Index berücksichtigt nicht, dass Menschen bei gleicher Größe unterschiedliche Statur haben können. Manche Menschen sind in ihrem Knochengerüst breiter und tiefer, andere eher hager. Das lässt der Body Mass Index unberücksichtigt. Auch Hochleistungssportler mit sehr hohem Muskelanteil werden als übergewichtig ausgewiesen, obwohl der maßgebliche Fettanteil im Optimalbereich liegt.
Körperfettanteil gibt genaueres Bild
Eine Körperfettmessung bringt exaktere Ergebnisse als der Body Mass Index. Die Messung stellt fest, wieviel Prozent des Körpers aus Fett bestehen. Diese Messung kann entweder mit Körperfettmessgeräten an bestimmten Stellen des Körpers vorgenommen werden oder elektronisch über Personenwaagen mit Körperfettfunktion bzw. manche Sport-Uhren.
Körperfettanteil bei Frauen
Alter | Niedriger KFA | Normaler KFA | Hoher KFA | Sehr hoher KFA |
20 – 39 | Unter 21,0% | 21,0 – 32,9% | 33 ,0– 38,9% | Mehr als 39,0% |
40- 59 | Unter 23,0% | 23,0 – 33,9% | 34,0 – 39,9% | Mehr als 40,0% |
60 – | Unter 24,0% | 24,0 – 35,9% | 36,0 – 41,9% | Mehr als 42,0% |
Körperfettanteil bei Männern
Alter | Niedriger KFA | Normaler KFA | Hoher KFA | Sehr hoher KFA |
20 – 39 | Unter 8,0% | 8,0 – 19,9% | 20,0 – 24,9% | Mehr als 25,0% |
40- 59 | Unter11,0% | 11,0 – 21,9% | 22,0 – 27,9% | Mehr als 28,0% |
60 – | Unter 13,0% | 13,0 – 24,9% | 25,0 – 29,9% | Mehr als 30,0% |
Der menschliche Körper braucht Fett
Aus den Tabellen ist klar ersichtlich: So ungesund ein zu hoher Fettanteil sein mag, ganz ohne Fett geht es nicht. Unser Körper braucht einen gewissen Mindestanteil, um zu überleben. Übertriebene Schlankheitsideale oder Gewichtsgrenzen sind ungesund. In Extremfällen ist Untergewicht lebensbedrohlich und bedarf sofortiger medizinischer Behandlung. In manchen Fällen liegen psychische Problemlagen vor, die professioneller Begleitung bedürfen.