Ist eine Depression körperlich (durch das Gehirn) verursacht, hilft nur eine medikamentöse Behandlung. Oft werden Depressionen auch durch Medikamente verursacht, die gegen andere Erkrankungen helfen. Eine ärztliche Abklärung ist in diesen Fällen wichtig.
Angehörige verwechseln psychische Schwierigkeiten einer biologischen Depression oft mit Motivationsproblemen. „Nimm Dich zusammen!“ ist kein guter Rat. Er hilf genauso wenig wie ein Beinbruch verheilt, wenn der Betroffene zum Springen aufgefordert wird. Gut gemeinte Ratschläge zur Überwindung des Problems sind daher zu vermeiden.
Die Wahl des richtigen Antidepressivums ist eine Herausforderung für den Arzt. Es hängt von den Hauptsymptomen (Durchschlafstörungen, Appetitverlust, Kältegefühl, etc.) und psychosozialen Faktoren ab. Falsch verschriebene Antidepressiva führen zu hohen Arztkosten, zur Chronifizierung der Krankheit und zu häufigem Arztwechsel (doctor hopping).
Dringend gewarnt sei vor Selbstmedikation oder Änderung der Dosis nach eigenem Gefühl. Das kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen und das eigentliche Problem verschlimmern.