Diabetes – oder Zuckerkrankheit – ist ein Überbegriff für unterschiedliche Stoffwechselerkrankungen, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Die zwei häufigsten Erkrankungen sind Diabetes Typ I und Diabetes Typ II.
Diabetes ist nicht gleich Diabetes
Diabetes Typ I tritt in der Regel in frühen Lebensjahren auf. Den Betroffenen fehlt die Möglichkeit, das Hormon Insulin herzustellen, das für die Zuckerverarbeitung im Körper zuständig ist. Darüber hinaus ist Insulin ein Masthormon. Betroffene sind also meist sehr dünn und benötigen die Zufuhr von Insulin. Diese erfolgt über Spritzen und lösen so die Folgen der Erkrankung. Diabetes Typ I ist nicht vom Lebensstil abhängig. Es besteht eine Veranlagung, daran zu erkranken.
Diabetes mellitus Typ II – Der Alterszucker
Diabetes mellitus Typ II wird durch Insulin-Resistenz des Organismus verursacht. Der Körper produziert genügend, oft sogar zu viel Insulin. Es wirkt aber nicht für die Senkung des Blutzuckers. Sehr wohl behält es seine Wirkung als Masthormon. Betroffene neigen daher dazu, weiter Gewicht zuzulegen. Diabetes-II-Patienten erhalten nur in Ausnahmefällen Insulin. Aktuelle Medikamente wirken über einen körpereigenen Gegenspieler des Insulins.
Diabetes mellitus Typ II entsteht sehr oft aufgrund von ungesundem Lebensstil. Daher tritt die Erkrankung meist nach dem 40. Lebensjahr auf (in Einzelfällen auch bei Jugendlichen). Neben einer zweifelsfrei vorhandenen Veranlagung und dem Alter als Risikofaktor sind es vor allem die folgenden Umstände, die eine Erkrankung begünstigen:
- Adipositas
- Bewegungsmangel
- Unausgewogene Ernährung
Folgeerkrankungen von Diabetes Mellitus Typ II
Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) ist die primäre Folge von erhöhtem Zucker. Zunächst sind die feinsten Blutgefäße betroffen, die Kapillaren. Sie verstopfen und führen zunächst zu Störungen in den Augen (Netzhaut) und den Nieren. In weiterer Folge sind auch größere Blutgefäße betroffen. Das verursacht zahlreiche schwerwiegende Erkrankungen:
- Störungen der Durchblutung des Vorfußes („diabetischer Fuß“)
- Sehstörungen bis zur Blindheit
- Nierenversagen
Was tun gegen Diabetes Typ II?
Die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes Typ II zu erkranken, lässt sich durch präventive Maßnahmen drastisch senken. Ausreichend Bewegung und ein normales Körpergewicht sind die zentralen Maßnahmen gegen das Ausbrechen der Erkrankung.
- Body-Mass-Index unter 25
- Wöchentlich 150 Minuten moderate Bewegung oder 75 Minuten Ausdauersport
- Mindestens 15 Minuten Bewegung durchgehend
Der zentrale Schlüssel ist eine reduzierte Kalorien-Aufnahme durch Ernährungsumstellung. Fettarme Kost, regelmäßige Mahlzeiten und der Verzicht auf reichlich Alkohol helfen beim Abnehmen.
Im Fall einer diagnostizierten Erkrankung lässt sich Diabetes Typ II bei anfänglich milder Ausprägung durch Änderung des Lebensstils in einigen Fällen ohne Medikamente ausheilen.
Der medikamentös eingestellte Blutzuckerwert
Hilft die Umstellung des Lebensstils nicht ausreichend, ist eine medikamentöse Therapie unausweichlich. In der Regel hemmen diese Medikamente die Glukose-Produktion in der Leber und sind gut verträglich. Diabetes Mellitus Typ II zählt zu den häufigsten Zivilisationserkrankungen. Es existieren zahlreiche unterschiedliche Medikamente, die bei der Regulierung des Zuckerspiegels helfen. Nichtbehandlung von Diabetes Typ II führt in den meisten Fällen zu einer oder mehreren Folgeerkrankungen im Alter.