Erste Hilfe bei Unfällen

Unfälle – im Haushalt, bei Freizeitaktivitäten oder im Straßenverkehr – erfordern schnelles Eingreifen von Zeugen. Es geht dabei um die Absicherung der Unfallstelle, die Verständigung der Einsatzkräfte und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei dem oder den Unfallopfern. Bei allen Maßnahmen gilt: Ersthelfer müssen ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit der unverletzten Umgebung in den Vordergrund stellen.

Erste Hilfe mit dem Defibrillator

Absicherung einer Unfallstelle

Zunächst ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen.

  • Ist die Unfallgefahr gebannt? Bei einer Naturkatastrophe können zum Beispiel nachfolgende Lawinen oder Muren ein Eingreifen verhindern. Verkehrsunfälle können durch nachfolgenden Verkehr weitere Unfälle verursachen. Ersthelfer sollen sich stets so durch die Gefahrenzone bewegen, dass sie selbst nicht verletzt werden.
  • Verständigen der Einsatzkräfte. Ist die Unfallstelle abgesichert und droht keine Gefahr durch weitere Ereignisse, werden die Einsatzkräfte – Polizei, Rettung und Feuerwehr – verständigt.
  • Erste Hilfe bei Verletzten. Wenn eine sichere Annäherung zu den Unfallopfern möglich ist, wird Erste Hilfe geleistet.

Die wichtigsten Maßnahmen der Ersten Hilfe

  • Opfer aus Fahrzeugen oder Gebäuden bergen. Wenn keine weitere Gefahr droht (Feuer, Explosion, Einsturz), kann versucht werden, die Personen aus ihrer Lage zu befreien. Dabei sollte das Opfer mit beiden Armen unter den Achseln umfasst werden. Die Hände das Retters liegen auf oder knapp unter dem Brustbeins des Opfers. Ist das Opfer durch Gegenstände (Fahrzeugteile, Geröll, Äste) nicht frei bewegbar, ist auf professionelle Helfer zu warten. Bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen ist eine Lageveränderung nur dann durchzuführen, wenn das Opfer Wiederbelebungsmaßnahmen benötigt.
  • Verletzten Motorradfahrern ist vorsichtig der Helm abzunehmen. Dazu sind die Verschlussmechanismen zu öffnen. Den Helm rechts und links beim Hals umfassen und vorsichtig abziehen. Es ist darauf zu achten, dass dabei die Wirbelsäule nicht überdehnt wird.
  • Überprüfen der Vitalfunktionen. Besteht Atmung? Besteht Herzschlag? Ist das nicht der Fall, sind Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten.
  • Überprüfung der Atemwege. Sind die Atemwege des Opfers verlegt? Wenn möglich, sind etwaige Hindernisse aus dem Rachenraum des Opfers zu entfernen.
  • Stark blutende Wunden zunächst mit den Fingern abdrücken. Liegt die Wunde an Armen oder Beinen, ist ein Abbinden mit einer Schnur zu empfehlen. Die Schnur wird einige Zentimeter über der Wunde so fest wie möglich um Arm oder Bein gezogen.
  • Bei Bewusstlosigkeit mit aktiver Atmung ist stabile Seitenlage nötig. Das Opfer wird zunächst auf den Rücken gelegt. Der Helfer sitzt rechts vom Opfer. Der rechte Arme des Opfers wird nach oben gestreckt. Der linke Arm des Opfers wird auf die rechte Schulter gelegt. Das linke Bein wird angewinkelt. Es entsteht ungefähr ein rechter Winkel. Das Knie wird dann mit der rechten Hand des Helfers festgehalten. Der Helfer fasst das Opfer mit der linken Hand am Oberarm bei der Schulter. Mit beherztem Zug an Knie und Schulter wird das Opfer in Seitenlage versetzt. Danach wird der Mund geöffnet, damit Erbrochenes oder Blut ungehindert abfließen kann und nicht die Atemwege behindert. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sind Puls und Atmung regelmäßig zu überprüfen.
  • Je nach Wetter ist das Opfer mit einer Notfalldecke zuzudecken oder vor Regen und Schnee zu schützen.