Untersuchungen vor der Geburt

Die Vorsorge für das ungeborene Kind beginnt in Österreich mit der Feststellung der Schwangerschaft durch einen Gynäkologen oder eine Gynäkologin. Sie ist der Beginn für arbeitsplatzrechtliche Schutzmaßnahmen und für Untersuchungen, die im Eltern-Kind-Pass zusammengefasst sind. Ab dann werden Faktoren, die das Wohl von Mutter und Kind im Auge haben, erhoben. Die erste Untersuchung ist bis zum Ende der 16. Schwangerschaftswoche vorgesehen.

Vor der Geburt sind fünf Untersuchungen verpflichtend vorgesehen. Sie entscheiden unter anderem über besondere Schutzmaßnahmen für die Mutter (zum Beispiel den vorzeitigen Antritt des Mutterschutzes), etwaige Risikoabschätzungen über Blutgruppen (Mutter-Vater-Kombination), erheben das Vorliegen von Antikörpern gegen wichtige Krankheiten (z.B. gegen Röteln), mögliche Erkrankungen beim Embryo sowie zahlreiche Schwangerschafts-bezogene Umstände.

Die Untersuchungen sind über die gesamte Schwangerschaftszeit verteilt:

  • bis zur 16. Woche: 1. Untersuchung
  • 17. bis 20. Woche: 2. Untersuchung
  • 25. bis 28. Woche: 3. Untersuchung
  • 30. bis 34. Woche: 4. Untersuchung
  • 35. bis 38. Woche: 5. Untersuchung

Gentechnische Untersuchungen

Auf freiwilliger Basis können darüber hinausgehende Untersuchungen vorgenommen werden. Seit einigen Jahren kann das Risiko einer Trisomie-Erkrankung (die bekannteste ist Trisomie 21 – auch bekannt unter dem Down-Syndrom) mittels Gentest festgestellt werden. Die Zuverlässigkeit bei unauffälligem Ergebnis (also negativem Ergebnis) ist hoch. Bei positiven Ergebnissen ist die Zuverlässigkeit von der Art der untersuchten Erkrankung und vom Alter der Mutter abhängig.

Gentests kosten einige 100 Euro (je nach Anbieter und Arzt unterschiedlich) und werden in der Regel nicht von den öffentlichen Gesundheitskassen getragen. Sie werden über einen Bluttest bei der Mutter vorgenommen und sind im Unterschied zu anderen zuverlässigen Methoden nicht invasiv gegenüber dem Neugeborenen bzw. der Plazenta.

Ernährung in der Schwangerschaft

Die Bedarf an Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen ändert sich in der Schwangerschaft. Die werdende Mutter muss den zusätzlichen Bedarf durch ihre Ernährung ausgleichen. Die wichtigsten Nahrungsmittel im Überblick:

  • Viel frisches Gemüse, gut gewaschen
  • Je nach Zuckerhaushalt: frisches Obst, gut gewaschen
  • Milchprodukte (aber niemals aus Rohmilch)
  • Vollkornprodukte
  • Proteinreiche Kost (Fisch, mageres Fleisch, niemals roh)
  • wenig Süßigkeiten
  • moderat Salz

Verboten in der Schwangerschaft

Die Liste der verbotenenen Lebensmittel in der Schwangerschaft ist länger als gedacht. Insbesondere Rohmilchprodukte sowie Fleisch- und Fischwaren mit rohen Bestandteilen kommen häufiger vor als vermutet. In vielen Fällen hilft nur ein Blick auf die kleingedruckte Zutatenliste.

  • Nikotin (in Zigaretten, Schnupftabak, Kautabak, Nikotinkaugummis, Nikotinpflaster und Nikotininhalatoren)
  • Koffein (in Kaffee, Tee und Energy Drinks)
  • Alkohol (auch in geringen Dosen absolut schädlich)
  • Suchtgifte und Drogen
  • Medikamente nur nach Absprache mit dem Arzt und gemäß Beipackzettel
  • Rohmilchprodukte (nicht pasteurisierte Milch, Rohmilchkäse, Rohmilchjoghurt)
  • Roher Fisch (Sushi, Räucherfisch, andere Produkte aus rohem Fisch)
  • Rohes Fleisch (Beef Tartare, Rohschinken, Räucherschinken, Salami, Rohwurstprodukte, etc.)
  • Rohe Eier