Wiederbelebung

Es ist das große Angstthema. Was tun, wenn jemand keinen Herzschlag mehr zeigt? Grundsätzlich gilt: Jede Hilfe ist besser als keine Hilfe. Werden bei fehlendem Herzschlag keine Wiederbelebungsmaßnahmen gesetzt, ist der Tod der Person so gut wie sicher. Wenn das Herz zu schlagen aufhört, ist Eile angesagt. Bereits nach zwei Minuten ohne Sauerstoff sterben erste Gehirnregionen ab. Je länger die sauerstofflose Zeit, desto unwiderruflich schlimmer sind die Schäden.

Wiederbelebung: Bei Herzstillstand zählt jede Minute.

Wiederbelebung mit Defibrillatoren

Sie sind an vielen öffentlichen Orten und in öffentlichen Gebäuden zu finden: Defibrillatoren. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Wiederbelebung. Defibrillatoren (kurz Defis) sind Geräte mit zwei Körperkontakten, die über starke Stromimpulse den Herzschlag wieder in Gang setzen sollen. Moderne Geräte verfügen über eine sprachgesteuerte Anleitung für den Anwender. Sie sind also selbsterklärend. Der Oberkörper der Person muss freigemacht werden. Die beiden Kontakte werden am Brustbereich angehalten. Hat keine Person Körperkontakt zum Betreffenden, kann der Stromimpuls erfolgen.

Wiederbelebung durch Herzmassage

Herzmassagen stellen sicher, dass die Zirkulation des Blutes bis zum Eintreffen der Rettungskräfte aufrecht bleibt. Dabei sinkt der Blutsauerstoffgehalt ab, bleibt aber für einige Minuten ausreichend hoch. Eine – früher übliche – Empfehlung, gleichzeitig auch Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen, gilt heute nicht mehr. Zu groß ist das Risiko, dass dadurch die Herzmassage leidet.

  • Der Betroffene muss auf dem Rücken, am besten auf harter Unterlage liegen (im Bett ist eine Herzmassage schwieriger, da die Matratze einen Teil der Herzmassage abfedert).
  • Helferinnen und Helfer knien neben dem Oberkörper des Betroffenen.
  • Die Führungshand (in unseren Breiten meist die rechte Hand) liegt mit dem Handballen auf dem Brustbein auf. Die andere Hand wird zur Verstärkung darüber gelegt. Die beiden Arme sind gestreckt.
  • Die Herzmassage sollte sehr fest durchgeführt werden. Der Druck sollte so stark sein, dass der Brustkorb um fünf bis zehn Zentimeter nach unten gedrückt wird.
  • Rund 100 Kompressionen pro Minute sind optimal. Zur Veranschaulichung: Das entspricht in etwa der Taktgeschwindigkeit des „Radetzkymarsch“ oder von „Staying Alive“ von ABBA.
  • Herzmassagen sind sehr anstrengend. Sind mehrere Personen anwesend, kann nach ein oder zwei Minuten getauscht werden.
  • Keine Angst vor Verletzungen: Eine korrekt durchgeführte Herzmassage kann zu Rippenbrüchen führen. Die Alternative – keine Massage – bedeutet fast immer den Tod.